Arbeitsstellenbericht 2011

Im Folgenden werden als Auszug aus dem Arbeitsbericht der Kommission und des Vorhabens im Akademie-Jahrbuch die Aktivitäten und Ergebnisse der Projektarbeit im Jahr 2011 präsentiert.

 

Forschungen zur antiken Sklaverei

Erschienen ist Band 39 der Reihe Forschungen zur antiken Sklaverei mit dem Titel Kindersklaven – Sklavenkinder. Schicksale zwischen Zuneigung und Ausbeutung in der Antike und im interkulturellen Vergleich. Beiträge zur Tagung des Akademievorhabens Forschungen zur antiken Sklaverei (Mainz, 14. Oktober 2008). Er präsentiert auf 326 Seiten zehn Beiträge in deutscher Sprache sowie 38 Abbildungen. Der Band enthält zum einen die ausgearbeiteten Vorträge der letzten Mitarbeitertagung des Akademievorhabens Forschungen zur antiken Sklaverei vom 14. Oktober 2008, zum anderen nachträglich entstandene Beiträge von Mitarbeitern des Projektes, die wichtige Ergänzungen des Themas darstellen und fühlbare Lücken des Tagungsprogramms schließen. Aufgegriffen wird ein wichtiger Einzelaspekt der antiken Familienforschung: Kindheit im Licht und Schatten der antiken Sklaverei. Das Schicksal von Sklavenkindern zwischen Ausbeutung und Zuneigung wird dabei auf der Grundlage unterschiedlicher Quellengattungen (literarische Texte, Rechtscorpora, inschriftliche und archäologische Zeugnisse) beleuchtet. Neben Beiträgen, die den Bogen zwischen Moderne und Antike spannen, werden Kernbereiche – wie das Aufwachsen von Sklavenkindern und die Kinderarbeit – thematisiert. Die Redaktion des von Prof. Dr. Heinz Heinen herausgegebenen Bandes lag in den Händen von Herrn Dr. Johannes Deißler.

Am Band haben sich die Projektmitarbeiterin Dr. Andrea Binsfeld sowie die Projektleiter Prof. Dr. Heinz Heinen und Prof. Dr. Winfried Schmitz mit eigenen Beiträgen beteiligt.

 

Corpus der römischen Rechtsquellen zur antiken Sklaverei (CRRS)/Forschungen zur antiken Sklaverei - Beiheft 3:

Nach dem Erscheinen des letzten Faszikels (Teil IV: Stellung des Sklaven im Privatrecht. 1: Eheähnliche Verbindungen und verwandtschaftliche Beziehungen) ist bislang kein weiteres Manuskript eingegangen. Verschiedenen Autoren wurden Hinweise für die Erstellung ihrer Manuskripte gegeben. Für 2012 ist mit der Vorlage weiterer Faszikel zu rechnen.

 

Bibliographie zur antiken Sklaverei/Forschungen zur antiken Sklaverei - Beiheft 4:

Seit dem Erscheinen der Neuauflage wurde die Titelaufnahme weiter gepflegt. Insgesamt konnten im Jahr 2011 551 neue Titel verzeichnet werden sowie bei ca. 300 Titeln Verbesserungen, Ergänzungen und Ähnliches nachgetragen werden.

Die Vorbereitungen zu einer Online-Verfügbarkeit der Bibliographie zur antiken Sklaverei sind vorangekommen. Unter Anleitung von Torsten Schrade, Digitale Akademie, war Michael Haft mit der Programmierung und Implementierung einer Online-Datenbank auf Basis des Content Management Systems TYPO3 beschäftigt. Bearbeitet wurden die Semantik der ausgegebenen Titel und die grafische Benutzeroberfläche zur Recherche (Standard-, Experten-, Deskriptor- und Registersuche, sowie Deskriptoren- und Registerlisten). Die in der gedruckten Fassung enthaltenen und die neu hinzugekommenen Beiträge zur antiken Sklaverei werden in Kürze über das Internet zur individuellen Suche verfügbar sein.

 

Handwörterbuch der antiken Sklaverei:

Erschienen ist das Handwörterbuch der antiken Sklaverei (HAS): CD-Rom Lieferung III (2010/11) mit 170 neuen Lemmata im Umfang von 490 Spalten

Die redaktionelle Bearbeitung und Auszeichnung der Artikel für CD-ROM Lieferung IV sowie die technische Umsetzung durch das Trierer Kompetenzzentrum sind abgeschlossen. Diese Lieferung des Handwörterbuches der antiken Sklaverei enthält 153 neue Lemmata im Umfang von 610 Spalten und wird Anfang 2012 erscheinen.

Redaktionelle Bearbeitung der Artikel für CD-ROM V. Für diese Lieferung sind bereits 126 weitere Lemmata bzw. Artikelabschnitte im Umfang von 640 Spalten eingegangen.

Am 21. März fand in der Akademie ein Treffen der Fachgebietsherausgeber statt, um eine Bestandsaufnahme vorzunehmen, anstehende Probleme zu besprechen und die nächsten Schritte zu planen. Finanziert wurde das Treffen aus Mitteln der Kalkhof-Rose Stiftung. Ein weiteres Treffen der Fachgebietsherausgeber ist für den 5. März 2012 geplant.

Weitere Tätigkeiten: Überarbeitung und ständige Aktualisierung der Gesamtliste, Überarbeitung und Aktualisierung der Artikel von CD-ROM I-IV, Verfassen von eigenen Beiträgen durch die Mitarbeiter der Arbeitsstelle.

 

Spezialbibliothek

Die Spezialbibliothek wurde um 40 Buchtitel, ca. 50 Kopien sowie etwa 1.000 PDF-Dateien ergänzt. Sie enthält über 16.300 Einheiten (Bücher: 3.353; Kopien: 11.420, PDF: 3.000, einzelne Einheiten doppelt besetzt).

Der Bestand ist in seiner Gesamtheit digital erfasst, sämtliche Signaturen können über die Datenbank abgefragt werden. Sämtliche Neuaufnahmen werden in den entsprechenden Datenbanken und in den herkömmlichen Zettelkatalogen erfasst.

Die Sklavenbibliographiedatenbank verzeichnet inzwischen 14.564 Titel, davon hält die Projektbibliothek 13.111 vor (90,0 % [Vorjahr: 85,7 %]). Diese Bestände verteilen sich wie folgt: Bücher: 2.350; Beiträge aus Sammelwerken: 4.732; Aufsätze aus Zeitschriften: 6.029. Seit der Publikation der Bibliographie zur antiken Sklaverei (2003) sind 4.013 neue Titel aufgenommen worden. Dieser Zuwachs belegt die ungebrochene Aktualität der Erforschung der antiken Sklaverei. Das Mainzer Sklavereiprojekt steht zwar kurz vor seinem Ende (Dezember 2012), aber mitten im Fluss der modernen Forschung.

An der Datenbankpflege und der Katalogisierung waren die studentischen Hilfskräfte Charlotte Kempf und Melanie Marth beteiligt.

 

Organisatorisches

Zum 31. August 2011 ist Frau Dr. Andrea Binsfeld, M.A., als hauptamtliche Projektmitarbeiterin ausgeschieden, sie wurde mit Wirkung vom 1. September zur Assistant-Professeure an der Université du Luxembourg ernannt. Als freie Mitarbeiterin bleibt sie dem Forschungsvorhaben weiterhin verbunden. Das Projekt schätzt sich glücklich, die Arbeitsstelle Trier mit Herrn Dr. Marcello Ghetta, M.A., nachbesetzt zu haben (bis 31.12.: 50 %, ab 1.1.2012: 100 %). Herr Ghetta, ein Schüler von Prof. Heinen, ist mit einer Dissertation zum spätantiken Trier promoviert worden und war danach u.a. in der Redaktion des Reallexikons für Antike und Christentum/Bonn tätig.

 

Sonstige Tätigkeiten

Die Kontakte zu anderen Sklaverei-Forschungszentren wurden weiterhin gepflegt: z.B. Nottingham (Institute for the Study of Slavery [ISOS]), Besançon (Groupe International de recherches sur l’Esclavage Antique [GIREA]).

Die Mainzer Arbeitsstelle und die Projektbibliothek zur antiken Sklaverei wurde mehrfach von Mitarbeitern der Forschungen zur antiken Sklaverei sowie von weiteren in- und ausländischen Forschern kontaktiert bzw. besucht.

 

Stand: 28. Juni 2013